HARMONIELEHRE
ROCK & HEAVY METAL
Kapitel 11) Heavy Metal
Da diese Harmonielehre als Buch erscheinen soll, fehlen hier viele Seiten - sorry:
254 Analyse von Modalen Songs
Kapitel 11) Heavy Metal
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268 Heavy Metal
268 Die Emanzipation der reinen Intervalle - Quartenharmonik
272 Eine kurze Historie des Heavy Metal
277 Die Heavy Metal Kadenz
282 Mechanik des Metals - Chromatik
284 Mechanik des Metals - Constant Structure
287 Modalität
Eine herausragende Bedeutung einer musikalischen Entwicklung der Rock-Musik der letzten 60 Jahren ist den
E-Gitarren geschuldet und deren Übersteuerung.
Durch “Verzerrer” werden Akkorde mit reinen Intervallen, also Töne mit kleinen Schwingungsverhältnissen
(siehe Seite 11, 34) wie 1/2 = Oktave - 2/3 = Quinte - 3/4 = Quarte, auch ohne viel Reibung wiedergegeben.
Bei Intervallen mit Schwingungsverhältnissen wie 4/5 = Terz, die Schwebungen enthalten und daher
“unrein”, äh nein - groß oder klein benannt sind, werden diese unschönen Schwebungen noch verstärkt.
Mit steigenden Verzerrungsgraden ( “Drive”-Geräte der 60er Jahre - dann “Overdrive” der 70er - und
“Distortion” ab den 80.igern ) wurde immer mehr die Terz von den Akkorden weggelassen und förderte den
“Powerakkord” zutage, bestehend aus Grundton, Quinte und oft auch der Oktave.
Das soll nicht bedeuten, dass die Terz gar nicht mehr vorkommt.
Sie kommt zwar nur selten vor als Powerakkord (Grundton + Terz z.B. C3) aber freilich in der Melodie
des Gesangs oder der Melodieinstrumente ist sie weiterhin präsent.
Es bedeutet aber, dass die Terz als „konstituierendes Intervall“, als grundlegender Baustein, ihre Wichtigkeit
verliert.
Folgend das wichtigste Merkmal des Heavy Metal:
FAUSTREGEL: Heavy Metal ist meist in Moll
Quartenharmonik = Quart-, Quint- und Oktav-Klänge (keine Terzschichtungen).
HEAVY METAL
Grundsätze aus der klassischen Harmonielehre: Harmonische Verbote für Oktav- und Quint-Parallelen:
Zitat aus der: “Harmonielehre” von Diether de la Motte (Bärenreiter Verlag):
“Begründung: 1) Aufgrund besonders einfacher Schwingungsverhältnisse verschmelzen die Töne ...
Eine Parallelführung in diesen Verschmelzungsabständen gefährdet die Selbstständigkeit der Stimmen bzw.
hebt sie auf.
Zu 1) Warum wird dann nicht auch vor parallelen Quarten gewarnt?
“Begründung: 2) Oktav- und Quintparallelen klingen schlecht.
Zu 2) Warum klingt auf einmal schlecht, was für mittelalterliche Komponisten das Einzige war, das gut
klang? ...” Diethier de La Motte stellt also diese Verbote der klassischen Musik in Frage.
Im Heavy Metal sind Quint- und Oktavparallelen nicht verboten, sondern absolute Regel.
Dahinter verbirgt sich freilich ein völlig anderes Konzept, wie die klassischen Stimmführungsregeln,
nämlich:
QUARTENHARMONIK:
1) Die ersten Quarten-Riffs im Rock entstanden durch die Pentatonik: Eine Melodie in Quarten (double stpos)
2) Durch immer mehr Verzerrung der E-Gitarren verschwand langsam die Terz aus den Dur- und
Molldreiklängen. Es bleibt also nur Grundton und reine Quinte übrig, die in jedem Dur- und Mollakkord
vorkommen.
Aus einer einfachen A-Moll-Kadenz wird beispielsmäßig dieser Riff:
3) Diese Quarten / Quinten-Riffs können aber nicht nur die Eckpfeiler einer Akkordfolge sein, sondern auch
als zweistimmige, in Quarten und Quinten geführte Melodie gesehen werden = Quartenmelodik!
„Ironic“ (ähnlich wie „Iron Man“ Black Sabbath)
Wie aber ist dann die Tonart und Tonleiter dafür?
Wie immer: zwei Annahmen vorweg: Erster Akkord ist die Tonika und Heavy Metall ist in „Moll“!
Als Baustein der Harmonien, als konstituierendes Intervall gilt nicht länger die Terz und Terzschichtungsakkorde, sondern Quartklänge.
Konstituieren = bilden, gründen.
Zum Quartakkord gehören Grundton, Quarte, Quinte, kleine Septime, große Sexte und große Sekunde.
Siehe Seite 168.
Viele Metal-Songs lassen sich dennoch auf diatonische (Moll-)Tonarten zurückführen, auch wenn die Terz als
Grundbaustein an Wichtigkeit verliert.
Siehe „Metal-Kadenz“ Seite 277.
4) Seit den Metal-Anfängen Ende der 60er Jahren verändert sich die Tonalität vom diatonischen Dur-Moll
Tonarten zu immer mehr modalen Strukturen und Chromatik.
Heute sind Akkordverbindungen außerhalb der Diatonik gefragt:
Da diese Harmonielehre als Buch erscheinen soll, fehlen hier viele Seiten - sorry:
Kapitel 11) Heavy Metal
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282 Mechanik des Metals - Chromatik
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