Alterierung der Töne:
Auf dem Griffbrett der Gitarre gibt es einen weiteren Ton zwischen ersten Ton und zweiten Ton (siehe
Stammtöne auf Seite 9). Bei der Bezeichnung dieses Tons gibt es leider keinen eigenen Namen und keine
eigene Note dafür. Diese Töne werden von den bestehenden Stammtönen durch Versetzungszeichen erreicht:
Das chromatische Verändern der Töne nennt man alterieren oder Alteration.
Chromatisch = eine Folge von Halbtonschritten = halbtonweise; bundweise.
Alterieren = halbtonweise (ein Bund) Erhöhung oder Erniedrigung von Tönen.
Vermindern = halbtonweise Erniedrigung eines Tons (= 1 Bund; z.B. „c“ - „ces“).
Übermäßig = halbtonweise Erhöhung eines Tons (= 1 Bund; z.B. „c“ - „cis“).
Enharmonik = Verhältnis benachbarter Stammtöne (“cis“ = „des“).
Intervall = Zwei Töne mit einem exaktem Abstand
(z.B. „c“ - „d“ = 2 Bünde = Ganzton = große Sekunde).
Die Vornamen der Intervalle werden benutzt, um sie, bei Alterationen, exakt zu bezeichnen.
Eine Erhöhung eines Intervalls, z.B. „c“ - „dis“, wird dann „übermäßige Sekunde“ benannt.
Eine Erhöhung nennt man "übermäßig" und ist bei allen Intervallen möglich.
Eine Erniedrigung heißt bei reinen Intervallen “vermindert”
Prim, Quarte, Quinte, Oktave, (Undezime 11, Duodezime 12, Quintdezime 15).
Bei großen Intervallen wird eine Erniedrigung zuerst "klein" genannt,
und bei nochmaliger Erniedrigung "vermindert".
Sekunde, Terz, Sexte, Septime, (None 9, Dezime 10, Tredezime 13, Quartdezime 14)
Übermäßige Intervalle:
Eine Erhöhung ist bei allen Intervallen möglich! Das heißt, das Intervall ist einen Halbton (ein Bund)
höher als das Ausgangsintervall. Das nennt man "übermäßig" als Vorname des Intervalls.
Übermäßige Intervalle sind also bei „reinen“ und auch bei „großen“ Intervallen möglich.
Erniedrigung bei „reinen“ Intervallen:
Eine Erniedrigung bei „reinen“ Intervallen (Prim, Quarte, Quinte, Oktave) nennt man „vermindert“ und
bedeutet einen Halbton (ein Bund) tieferes Intervall als das „reine“.
Erniedrigung bei „großen“ Intervallen:
Eine Erniedrigung bei „großen“ Intervallen (Sekunde, Terz, Sexte, Septime) nennt man nicht vermindert
sondern zuerst „klein“ und das bedeutet einen Halbton (ein Bund) tiefer als das „große“ Intervall.
Reine Intervalle können nicht klein werden. Ein Erniedrigen von reinen Intervallen wird
immer Vermindert genannt.
Nur bei großen Intervallen wird die Verminderung zuerst als „klein“ bezeichnet und bei
nochmaliger Erniedrigung „vermindert“.
Intervalle können in beide Richtungen erzeugt werden, nach oben oder auch nach unten.
01_Grundbausteine_Komp-Intervalle KOMPLEMENTÄR - INTERVALLE
Intervall - Umkehrungen
Komplementärintervalle nennt man die Umkehrung eines Intervalls zur Oktave.
Komplementär = sich ergänzende Gegenstücke wie z.B. weiblich - männlich.
Reine Intervalle bleiben rein
Große Intervalle werden klein.
Kleine Intervalle werden groß.
Verminderte Intervalle werden übermäßig.
Übermäßige Intervalle werden vermindert.
Doppelt verminderte Intervalle werden doppelt übermäßig.
Doppelt übermäßige Intervalle werden doppelt vermindert.
01_Grundbausteine_Quintenzirkel QUINTENZIRKEL
Im Quintenzirkel werden alle Dur- und natürlichen Molltonleitern zusammengefaßt.
Sie stehen im Abstand einer reinen Quinte höher (#-Tonarten) oder jeweils eine Quinte tiefer (b -Tonarten)
vom Ton „C“ ausgehend.
Eine Durskala und die dazugehörige reine Molltonleiter haben dieselben Töne, also die selben Vorzeichen.
Tonart = die Tonleiter, die sich auf einen Grundton bezieht und ein bestimmtes Geschlecht
(Dur oder Moll) aufweist.
Die Beziehung benachbarter Tonleitern nennt man Quintverwandtschaft, weil sechs der sieben Skalentöne
gleich sind.
In C-Dur sind das die Tonart G-Dur (Oberquinte) und die Tonart F-Dur (Unterquinte). Sie unterscheiden sich
jeweils von der Tonart C-Dur nur durch einen Ton:
Tonart G-Dur = 1 Kreuz # = Ton „fis“ - Tonart F-Dur = 1 Be b = Ton „bes“.
Die anderen sechs Töne sind gleich zur C-Durskala.
„Kadenz“ - Siehe Seite 45:
Wenn wir diese benachbarten Töne im Quintenzirkel als Akkorde lesen, bekommen wir die drei
Hauptakkorde und deren Parallelen.