
HARMONIELEHRE
ROCK & HEAVY METAL
Da diese Harmonielehre als Buch erscheinen soll, fehlen hier viele Seiten - sorry:
Kapitel 1) Grundbausteine
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. 9 Ausgangslage: Durtonleiter
12 Das Maßsystem: Intervalllehre
23 Komplementär-Intervalle

Ausgangsmaterial der westlichen Musik ist die Stammtonreihe, also die C-Dur Tonleiter, mit ihrer gleichbleibenden
Struktur:
"Ganzton - Ganzton - Halbton" für die ersten vier Töne (Tetrachord) und
"Ganzton - Ganzton - Halbton" für die restlichen vier Töne (Tetrachord).
Die beiden Tetrachorde sind einen Ganzton getrennt.
Für die Gitarre bedeutet das: ein Halbton (HT) = ein Bund - ein Ganzton (GT) = zwei Bünde Abstand.
Da die Struktur jeder Durtonleiter gleich ist (GT GT HT GT GT GT HT), sind die verschiedenen Durtonarten
transponierbar, also ist die Versetzung von Akkorden und Melodien von einer Tonart in eine andere möglich
(z.B. C-Dur nach G-Dur: Jeder Melodieton und jeder Akkord wird um 7 Halbtöne nach oben, oder 5 Halbtöne
nach unten versetzt).
Transponieren = das Versetzten von Melodie und Akkordstrukturen mit gleichem Intervallabstand
in eine neue Tonart.
Intervall = der Abstand von zwei Tönen.
diatonisch = nur die Töne der Dur- (oder der reinen Moll-) Skala nutzend.
Skala = Tonleiter
Das bedeutet für die Gitarre und Bass: Das Durtonleitergriffbild bleibt auf dem Griffbrett immer gleich (zumindest auf den tiefen vier Saiten).
C-Dur Stammtonreihe auf der Gitarre in zwei Lagen, die immer gleich bleibt:
AUSGANGSLAGE: DURTONLEITER
Stammtonreihe - diatonische Stufenreihe - C-Durtonleiter
Alle Durtonleitern haben dieselbe
„Ganzton - Ganzton - Halbton - Ganzton - Ganzton - Ganzton - Halbton“
- Schichtung!
Die Töne der Durtonleiter werden durchnummeriert und lateinisch Bezeichnet:
1=Prim, 2=Sekunde, 3=Terz, 4=Quarte, 5=Quinte, 6=Sexte, 7=Septime, 8=Oktave;
Ich verwende hier die internationale Bezeichnung “b” für den nur in Mitteleuropa gebräuchlichen Ton “h”.
Also “b & bes” für das Mitteleuropäische “h & b”.
= der erste Ton, der Tonleiter-Ton „c“, Grundton der Skala.
(Grundton = erster Ton, der den Namen der Tonleiter trägt).
= ist der zweite Ton der Tonleiter: Ton „d“.
= ist der dritte Ton der Tonleiter: Ton „e“, usw ...

Besser sieht man die gleichbleibende Struktur der Durtonleiter, wenn wir die Töne auf einer Saite darstellen:
Ich habe die Töne der C-Durskala mit den Dur-/Mollakkorden der Tonart dargestellt. Hier stehen also alle Akkorde
der Tonart C-Dur! Wie das geht und dass diese Struktur für alle Tonarten gleich bleibt, sehen wir auf Seite 41.
Aufgaben
1) Notiere die Töne der B -Durtonleiter. Trage die Töne der Tonart in die Tabulatur ein und beschrifte die
Töne so wie oben in Dur- und Mollakkorde (dazu später mehr): Lösung auf der nächsten Seite.
Wie mach‘ ich das?
Suche auf dem Griffbrett den Grundton „B “ und notiere anschließend von diesem Grundton die Skala mit
der „Durschichtung“: GT - GT - HT - GT - GT - GT - HT
Wieviel Vorzeichen hat diese Tonart? ................................................................................
Wie heißen diese Töne? ....................................................................................................
Die Vorzeichen aller Tonarten findet Ihr auf Seite 28 „Quintenzirkel“
Die Struktur der Dur- / Mollakkorde bleibt für alle Tonarten gleich! Das besprechen wir auf Seite 41.
Wann also ein Durakkord oder ein Mollakkord notiert werden muss, kann man von oben übernehmen:
2) Notiere die Töne der F -Durtonleiter. Trage die Töne der Tonart in die Tabulatur ein und beschrifte die
Töne so wie oben in Dur- und Mollakkorde:
LÖSUNG


DAS MESSSYSTEM: INTERVALLE
Zum „Messen“ von Musik benutzen wir den Abstand von zwei Tönen. Diese zwei Töne mit exaktem Abstand
nennen wir Intervall. Dabei werden die Töne der Stammtonreihe, der C-Durskala, als Basis benutzt.
Ein Intervall sind zwei Töne mit einem exakten Abstand.
Die Töne der Durtonleiter werden durchnummeriert und mit lateinischen Namen bezeichnet:
1=Prim, 2=Sekunde, 3=Terz, 4=Quarte, 5=Quinte, 6=Sexte, 7=Septime, 8=Oktave.
Intervall = Abstand von zwei Tönen.
Zum Beispiel der erste und dritte Ton der C-Durtonleiter:
Der Abstand ist eine Terz (tertia = latein. die dritte).
Aber auch der Ton “f” (also der vierte Ton der C-Durtonleiter)
und drei Töne weiter der Ton “a” ist eine große Terz.
Die Vornamen der Intervalle dienen zur exakten Bezeichnung und teilen die Intervalle in zwei Klassen:
Diese Griffe bleiben auf der Gitarre immer gleich!
( achte auf die zweite Saite b (h), sie ist nur eine große Terz gestimmt, im
Gegensatz zur Stimmung in Quarten der restlichen Saiten. )

1/2 = reine Oktave = der Ton bei der Halbierung der Länge eines Grundtons (leere Saite +12ter Bund).
2/3 = reine Quinte = der Ton bei zwei Dritteln der Länge des Grundtons (Flagolett auf 7ten Bund)...
Dieses Schwingungssystem wird mit Flagolett-Knotenpunkte erzeugt und wird auf Seite 34 beschrieben.
Aufgaben
Übung auf Seite 14 (nächste Seite): Bilde folgende Intervalle:
Notiere Tonnamen, Tabulatur und eventuell die Note dazu:
Wie mach’ ich das?
1) Beispiel 5 (nächste Seite): „Bilde eine große Terz:“ Der Grundton ist “c”. Eine große Terz ist drei Töne weiter der Ton “e”. Ich zähle also: Ton “c” (der Ausgangston wird mitgezählt!) zähle zweiter Ton ist “d” - dritter Ton ist “e”.
Eine weitere Frage wäre: Wie ist eine große Terz vom Grundton “d”:
Ich zähle also wieder drei Töne: “d” - “e” - “f”.
Die richtige Antwort ist aber “fis”! Wir überprüfen unser Ergebnis auf der Gitarre:
siehe Griffbilder der Vorderseite:
Intervallgriffbilder bleiben immer gleich!
(Achte auf die 2. Saite „b“(h)):
2) Eine weitere Möglichkeit die Intervalle zu bilden, wäre die Vorzeichen
der Durtonleiter mitzählen:
Jeder Ton der Aufgabe ist ein Grundton einer eigenen Durtonleiter!
Ton “d” = D-Dur und hat zwei Kreuze (#) = Ton “fis” + “cis”.
Richtig gezählt ist also:“d” - “e” - “fis”.
Tonarten und Vorzeichen auf Seite 28 „Quintenzirkel“.
3) Eine dritte Methode ist, die Intervalle in 12 Halbtöne aufzuteilen:
Eine große Terz hat 4 Halbtöne (4 Bünde).

LÖSUNG


Alterierung der Töne:
Auf dem Griffbrett der Gitarre gibt es einen weiteren Ton zwischen ersten Ton und zweiten Ton (siehe
Stammtöne auf Seite 9). Bei der Bezeichnung dieses Tons gibt es leider keinen eigenen Namen und keine
eigene Note dafür. Diese Töne werden von den bestehenden Stammtönen durch Versetzungszeichen erreicht:
Das chromatische Verändern der Töne nennt man alterieren oder Alteration.
Chromatisch = eine Folge von Halbtonschritten = halbtonweise; bundweise.
Alterieren = halbtonweise (ein Bund) Erhöhung oder Erniedrigung von Tönen.
Vermindern = halbtonweise Erniedrigung eines Tons (= 1 Bund; z.B. „c“ - „ces“).
Übermäßig = halbtonweise Erhöhung eines Tons (= 1 Bund; z.B. „c“ - „cis“).
Enharmonik = Verhältnis benachbarter Stammtöne (“cis“ = „des“).
Intervall = Zwei Töne mit einem exaktem Abstand
(z.B. „c“ - „d“ = 2 Bünde = Ganzton = große Sekunde).
Die Vornamen der Intervalle werden benutzt, um sie, bei Alterationen, exakt zu bezeichnen.
Eine Erhöhung eines Intervalls, z.B. „c“ - „dis“, wird dann „übermäßige Sekunde“ benannt.
Eine Erhöhung nennt man "übermäßig" und ist bei allen Intervallen möglich.
Eine Erniedrigung heißt bei reinen Intervallen “vermindert”
Prim, Quarte, Quinte, Oktave, (Undezime 11, Duodezime 12, Quintdezime 15).
Bei großen Intervallen wird eine Erniedrigung zuerst "klein" genannt,
und bei nochmaliger Erniedrigung "vermindert".
Sekunde, Terz, Sexte, Septime, (None 9, Dezime 10, Tredezime 13, Quartdezime 14)
Übermäßige Intervalle:
Eine Erhöhung ist bei allen Intervallen möglich! Das heißt, das Intervall ist einen Halbton (ein Bund)
höher als das Ausgangsintervall.
Das nennt man "übermäßig" als Vorname des Intervalls.
Übermäßige Intervalle sind also bei „reinen“ und auch bei „großen“ Intervallen möglich.

Erniedrigung bei „reinen“ Intervallen:
Eine Erniedrigung bei „reinen“ Intervallen (Prim, Quarte, Quinte, Oktave) nennt man „vermindert“ und
bedeutet einen Halbton (ein Bund) tieferes Intervall als das „reine“.
Erniedrigung bei „großen“ Intervallen:
Eine Erniedrigung bei „großen“ Intervallen (Sekunde, Terz, Sexte, Septime) nennt man nicht vermindert
sondern zuerst „klein“ und das bedeutet einen Halbton (ein Bund) tiefer als das „große“ Intervall.
Reine Intervalle können nicht klein werden. Ein Erniedrigen von reinen Intervallen wird
immer Vermindert genannt.
Nur bei großen Intervallen wird die Verminderung zuerst als „klein“ bezeichnet und bei
nochmaliger Erniedrigung „vermindert“.

Intervalle können in beide Richtungen erzeugt werden, nach oben oder auch nach unten.


LÖSUNG


KOMPLEMENTÄR - INTERVALLE
Intervall - Umkehrungen
Komplementärintervalle nennt man die Umkehrung eines Intervalls zur Oktave.
Komplementär = sich ergänzende Gegenstücke wie z.B. weiblich - männlich.
Reine Intervalle bleiben rein
Große Intervalle werden klein.
Kleine Intervalle werden groß.
Verminderte Intervalle werden übermäßig.
Übermäßige Intervalle werden vermindert.
Doppelt verminderte Intervalle werden doppelt übermäßig.
Doppelt übermäßige Intervalle werden doppelt vermindert.

LÖSUNG


QUINTENZIRKEL
Im Quintenzirkel werden alle Dur- und natürlichen Molltonleitern zusammengefaßt.
Sie stehen im Abstand einer reinen Quinte höher (#-Tonarten) oder jeweils eine Quinte tiefer (b -Tonarten)
vom Ton „C“ ausgehend.
Eine Durskala und die dazugehörige reine Molltonleiter haben dieselben Töne, also die selben Vorzeichen.
Tonart = die Tonleiter, die sich auf einen Grundton bezieht und ein bestimmtes Geschlecht
(Dur oder Moll) aufweist.
Die Beziehung benachbarter Tonleitern nennt man Quintverwandtschaft, weil sechs der sieben Skalentöne
gleich sind.
In C-Dur sind das die Tonart G-Dur (Oberquinte) und die Tonart F-Dur (Unterquinte). Sie unterscheiden sich
jeweils von der Tonart C-Dur nur durch einen Ton:
Tonart G-Dur = 1 Kreuz # = Ton „fis“ - Tonart F-Dur = 1 Be b = Ton „bes“.
Die anderen sechs Töne sind gleich zur C-Durskala.
„Kadenz“ - Siehe Seite 45:
Wenn wir diese benachbarten Töne im Quintenzirkel als Akkorde lesen, bekommen wir die drei
Hauptakkorde und deren Parallelen.


LÖSUNG
